Allez - es geht wieder los!

Nach 122 Tagen Wettkampfpause beginnt diese Woche die Austria Climbing Summer Series mit dem ersten Boulder- und Speedbewerb zu Hause in Innsbruck. Ich freue mich schon sehr auf das Gefühl, mich mal wieder an der Wand messen zu können. Dafür schraube ich die Zeit am Felsen gern zurück, denn die Haut an den Händen gehört vor diesen intensiven Tagen noch geschont.

Die Kombination Training und Fels hat in den letzten Wochen und Monaten ausgezeichnet geklappt, mir einige schöne Erfolge an diversen Wänden und Boulderproblemen in Tirol und der Schweiz ermöglicht – einiges dazu festgehalten auf meinem YouTube-Kanal.

Ab morgen geht’s wieder um Zonen und Speed und da ich generell gern fit bin, bin ich körperlich natürlich bestens darauf vorbereitet. Die Teilnahme der Schweizer und Deutschen machen diese kleine, aber feine Serie sicher zu einem spannenden Intermezzo unter langjährigen Kletterfreunden.

Ein wenig Wehmut sei mir an dieser Stelle allerdings erlaubt, denn der erste Termin der Summer Series wäre ursprünglich der offizielle Einkleidungstermin für die Olympischen Spiele und die Verabschiedung durch den Bundespräsidenten gewesen.

Mit ein wenig Abstand bin ich immer noch der Meinung, dass die Verschiebung die absolut richtige und einzig mögliche Entscheidung war. Es gibt immer noch sehr viele Länder, die sehr große Probleme mit dem Virus haben.

Im Moment bin ich in allen drei Disziplinen sehr zufrieden mit meiner Form und fühle mich bestens gerüstet für diesen Sommer. Das hätte auch für Olympia gut funktioniert und trotzdem bin ich überzeugt, dass das Gesamtpaket nächstes Jahr sogar noch besser sein wird.

Auch wenn die Freude über die Olympischen Spiele nächsten Monat schon sehr groß war, weiß ich, dass ich mich nächstes Jahr genauso drauf freuen werde!

Ein bisschen internationale Kletter-Bühne scheint mittlerweile ab dem Spätsommer auch wieder möglich zu sein. Die IFSC hat einen vorläufigen Weltcupkalender für 2020 zusammengestellt. Zwar wissen wir noch nicht, wie viele Länder schlussendlich mit dabei sein können und ob die Wettkämpfe unter Teilnahme der gesamten Elite stattfinden werden, aber ich habe auf jeden Fall vor, daran teilzunehmen, so lange die Situation das sehr gut zu lässt. Die Gesundheit ist das Wichtigste, da will ich kein unnötiges Risiko eingehen.

Ein Wettkampf in den USA ist derzeit sicherlich noch mit einigen Fragezeichen zu bewerten, da muss sich an der Gesundheitssituation noch einiges ändern. Hingegen sollte der Bewerb in Briançon, Frankreich, im August und noch einige andere aus heutiger Sicht möglich sein und ich kann - gelinde ausgedrückt - sagen, dass ich mich schon sehr drauf freue.

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Ein Beitrag geteilt von Jakob Schubert (@jakob.schubert) am Jul 5, 2020 um 10:46 PDT

Ich werde die Wettkämpfe auf jeden Fall ernst nehmen, wenn es auch leider keinen Gesamtweltcupsieger 2020 geben wird und die Bewerbe meines Wissens nicht zum World Ranking zählen. Wenn man sich ein ganzes Jahr auf ein Karrierehighlight wie die Olympischen Spiele vorbereitet und dann doch alles anders kommt, sorgen selbst die kleinsten Aussichten auf ein internationales Kräftemessen auf Weltcupniveau für einen großen Motivationsschub beim Wettkämpfer Jakob Schubert.

Zwei Ziele habe ich mir für den Herbst bereits gesetzt: Erstens, das Wettkampffeeling für nächstes Jahr zu konservieren, damit ich mit Selbstvertrauen in die 2021 Saison starten kann, und zweitens, aus den wenigen Möglichkeiten das Beste herauszuholen und den einen oder anderen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Allez!

AUSTRIA CLIMBING SUMMER SERIES 2020

IFSC WELTCUP 2020 ^*